Sonne, Strand und Meer – Was gibt es mit Diabetes Typ 1 zu beachten?

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Strand, Meer, in der Sonne liegen und sich bräunen, das ist es doch, worum es bei einem Strandurlaub geht! Jetzt fragen Sie sich zurecht: was mache ich z. B. mit meiner Insulinpumpe am Strand? Um Diabetes Typ 1 trotz Hitze gut im Griff zu haben, ist eine optimale Vorbereitung Ihres Strandausflugs und gutes Diabetes-Management wichtig, damit Sie diese lang ersehnten Momente am Meer auch wirklich genießen können. Wir haben einige praktische Tipps für Sie zusammengestellt, damit Sie sich mit Diabetes Typ 1 sicher in der Sonne entspannen können. 

Beim Sonnen mit Diabetes mellitus viel trinken und sich vor der Hitze schützen 

Hitze kann den Körper belasten. Der Körper setzt Hormone frei, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Nun aber verursachen ein hoher Blutzucker und Hitze eine Dehydrierung. Die Lösung hierfür: Den ganzen Tag über viel trinken (natürlich Wasser ?), wodurch Sie Ihren Diabetes Typ 1 trotz Hitze gut managen können. 

Was man über Insulin und Hitze wissen muss: Hitze bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße. Insulin wird schneller aufgenommen und kann trotz einer üblichen Dosierung eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) verursachen.

Vermeiden Sie es, sich während der heißesten Stunden (12-16 Uhr), längere Zeit der Sonne auszusetzen: Diese Empfehlung gilt für alle, ob mit oder ohne DM Typ 1.

Denken Sie daran, die Injektionsstelle vor den Sonnenstrahlen zu schützen (Sonnencreme, Kleidung, Schatten) und regelmäßig Ihren Blutzuckerspiegel zu messen.

Insulin sollte auf einer konstanten Temperatur gehalten werden und vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, die seine Wirksamkeit verringern können. 

Pumpenträger sollten versuchen, diese so weit wie möglich im Schatten zu halten. Egal ob Pumpe oder Pen, achten Sie darauf, dass Ihre Diabetes mellitus 1 Ausrüstung sicher aufbewahrt wird, vor Wasser und Dreck geschützt sowie im Schatten bzw. in einer Kühlbox. 

Das A und O für Typ 1er und Typ 1erinnen am Strand: gute Ausstattung und Vorbereitung

Hitze, UV-Strahlen, Sandkörner oder Salzwasser sind nur ein paar Gründe, warum Sie am Strand besonders gut auf Insulinpumpe und Pen aufpassen sollten, denn sie können hier leicht beschädigt werden. Eine gute Lösung, um Ihre Insulinpumpe am Strand vor der Hitze zu schützen, stellen Diabetikertaschen und spezielle Taschen mit Kühlfunktion dar, die Sie zusätzlich noch in den Schatten legen sollten.

Wird Ihre Diabetes Ausrüstung starker Hitze ausgesetzt, kann das die Messergebnisse verfälschen. Am besten sind Blutzuckermessgerät, Teststreifen, Medikamente, Insulin, Pen und Pumpe in einer Kühltruhe geschützt, um Temperaturschwankungen zu vermeiden. Insulin kann zudem in einer Thermoskanne vor Wärme geschützt werden, und ist so sicher aufbewahrt.

Wenn Ihr Traumstrand etwas abgelegen ist oder Sie mit dem Boot unterwegs sind und auf einer Insel halt machen, denken Sie daran, genügend zu essen (vielleicht ein gesundes Picknick, das zu Ihrem Ernährungsplan passt) und Zuckerreserven für Zwischendurch (Müsliriegel, flüssiger Traubenzucker und Zuckerwürfel) mitzubringen, um den Blutzuckerspiegel bei Bedarf schnell zu erhöhen.

Checkliste: Das Wichtigste in Ihrer Strandtasche

3 Sachen dürfen in Ihrer Strandtasche auf keinen Fall fehlen, wenn Sie mit Diabetes Typ 1 die Sonne genießen möchten:

  1. Sonnencreme (mit ausreichendem UV-Index! Auch wenn Sonnenöl vielleicht gut riecht, schützt es nicht), 
  2. Antiseptische und wasserdichte Verbände, und
  3. Wassersocken, Aqua-Schuhe oder auch Badeschuhe.

Auch wenn Barfußlaufen, Sand zwischen den Zehen haben und kaltes Wasser an den Füßen spüren zum Strandurlaub irgendwie dazugehören, nehmen Sie sich vor Muscheln und Korallen in Acht. Durch eine Berührung oder unabsichtliches Drauftreten können Verletzungen entstehen, die es zu vermeiden gilt. Sollten Sie ein diabetisches Fußsyndrom (DFS) haben, vermeiden Sie unbedingt barfuß am Strand zu gehen.

Punkt 3 auf unserer Liste könnte deshalb Ihr neuer bester Freund werden, um weiterhin Tauchen, Baden, lange Spaziergänge beim Sonnenuntergang am Strand, oder auch Muscheln suchen, und das alles ohne Stress, genießen zu können.

Modisch und voll im Trend mit Insulinpumpe am Strand

Für alle Typ-1er*innen, die sich Sorgen um Ihren Stil machen, haben wir eine gute Nachricht, denn Taillenhosen und High-Waist Bikinis sind in Mode und ideal, um Ihre Pumpe diskret zu verstecken oder einen Sensor abzudecken. So vermeiden Sie auch die gefürchteten Bräunungsstreifen vom Tragen Ihrer Pumpe! Ein Badeanzug kann für Frauen ebenfalls eine modische Alternative sein, um die Insulinpumpe am Strand geschickt zu verdecken. 

Auch die Bauchtasche ist wieder in Mode gekommen und sehr praktisch, um immer etwas zu essen (Müsliriegel oder andere kohlenhydratreiche Snacks) greifbar zu haben, auch mitten in einer Partie Boccia, beim Beach-Ball spielen oder während anderer Strandspiele und sportlicher Aktivitäten.

Bewegung und Sport am Strand und im Wasser

Haben Sie Lust eine Runde Beachvolleyball, Beachhandball oder auch Beachfußball am Strand zu spielen? Um zu gewinnen, gibt es für Typ 1er*innen 3 Spielregeln: 

  • Flüssigkeitszufuhr,
  • Glukose,
  • Blutzucker.

Ihren Blutzucker regelmäßig zu messen, ist sehr wichtig, da, wie oben erwähnt, Wärme (zusätzlich zur Bewegung durch den Sport) das Risiko einer Hypoglykämie, also einer Unterzuckerung, erhöhen kann. Immer eine gute Idee: Vermeiden Sie es, während der heißesten Stunden des Tages zu spielen. 

Wenn Sie bei Wassersportaktivitäten oder beim Schwimmen Ihre Insulinpumpe ablegen und eine schlauchförmige Pumpe tragen, sollten Sie sie abkoppeln und in einen wasserdichten Behälter legen, und den Blutzucker vor und nach dem Schwimmen überprüfen. Einige Modelle von Patch-Pumpen und -Sensoren sind wasserdicht und erfordern daher diese Vorsichtsmaßnahmen nicht (ziehen Sie die Bedienungsanleitung des Pumpenherstellers zurate). 

Süße Versuchungen und Fast Food mit Typ-1-Diabetes am Strand

Den Nachmittag am Strand zu verbringen, bedeutet auch, der ein oder anderen süßen Versuchung, einer Portion Pommes oder einem Stück Pizza auf die Hand, nachzugeben: Schokoladendonuts, Churros, Eiscreme usw. Man könnte auch sagen, dass die Sommer-Leckereien oft sehr süß, fettig und meistens nicht in Ihrem normalen Ernährungsplan vorgesehen sind. Vor allem, weil Sie diese Snacks wahrscheinlich normalerweise nicht essen, kann es schwierig sein, die genaue Menge an Kohlenhydraten einzuschätzen. So kann beispielsweise ein mit Marmelade oder Schokolade gefüllter Donut, je nach Größe, zwischen 50 und über 100 g Kohlenhydrate enthalten! Verwenden Sie Apps zum Zählen und Tracken von Kohlenhydraten oder essen Sie fertig verpacktes Eis am Stiel mit konkreten Nährwertangaben.

Das Wichtigste: Genießen Sie den Sommer!

Zusätzlich zur Hitze können im Sommer weitere wichtige Veränderungen auftreten: Zeitumstellung, Ernährungsumstellung, etc. Versuchen Sie, die Ess- und Schlafgewohnheiten zumindest teilweise konstant zu halten, viel Wasser zu trinken und Ihren Blutzucker noch regelmäßiger zu kontrollieren. All diese Gesten aus dem Alltag können Ihnen Ihr Diabetes Typ 1 Management in der Hitze erleichtern und ermöglichen Ihnen, die Sonne und den Sommer sorgenfrei zu genießen.

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