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Sie möchten sich mit Ihrer Familie und/oder Freunden amüsieren, Fahrgeschäfte besuchen, Nervenkitzel erleben und manchmal sogar Ihre Grenzen überschreiten? Ein Ausflug in einen Freizeitpark (Europapark, Heidepark etc.) ist da genau das Richtige.
Aber ist so ein Vergnügungspark-Ausflug überhaupt möglich, wenn man mit Diabetes lebt? Die Antwort lautet: Ja! Es ist möglich mit Diabetes Achterbahn zu fahren und Spaß im Freizeitpark zu haben. Sie müssen nur, wie bei vielen anderen Dingen auch, vorausschauend planen und einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Das Ziel ist, dass Sie Achterbahn fahren, nicht aber Ihr Blutzuckerspiegel!
Was hat Diabetes mit dem Freizeitpark zu tun?
Um diesen Tag in vollen Zügen genießen zu können, müssen Sie wissen, dass es mehrere Faktoren gibt, die Ihre Blutzuckerwerte und damit Ihr Diabetesmanagement beeinflussen können. Dazu gehören:
- Gehen: Die Freizeitparks sind oft groß und sehr weitläufig. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, handelt es sich dabei um eine körperliche Betätigung. All diese gelaufenen Kilometer können zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen. Denken Sie daran, in Ihrer Gürteltasche oder in Ihrem Rucksack etwas mitzunehmen, damit Sie schnell Zucker zu sich nehmen können, und kontrollieren Sie Ihre Zuckerwerte regelmäßig.
- Warten: Lange Warteschlangen können die Mahlzeiten verschieben und einige Anpassungen erfordern, um Ihre Glukosewerte im Gleichgewicht zu halten.
- Adrenalin: Emotionen und Nervenkitzel haben häufig Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. In meinem Fall steigt er, aber natürlich ist jeder Mensch anders und nicht jeder/jede reagiert auf die gleiche Art und Weise.
- Mahlzeiten: Um nicht zu viel Zeit zu verlieren und so viele Attraktionen wie möglich zu besuchen, wird oft auf die Schnelle zu Mittag gegessen. Egal, ob Sie Ihr Picknick mitbringen oder in einem der Imbisse/Restaurants im Park zu Mittag essen, Sie müssen, wie sonst auch, Ihren Bolus anhand der Kohlenhydrate und Broteinheiten berechnen, die Sie zu sich nehmen werden. Manche Menschen gönnen sich bei einem Besuch im Freizeitpark gerne mal etwas, so dass sie vielleicht mit etwas mehr Kohlenhydraten rechnen müssen. Mit einem angepassten Bolus kann es aber auch gleich auf zur nächsten Attraktion gehen!
- Hilfsmittel zum Diabetesmanagement (Insulinpumpen oder -Pens, Glukosesensoren oder Blutzuckermessgeräte, Insulinpen usw.): Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Diabetes-Ausrüstung nicht verlieren oder versehentlich abreißen, entweder durch plötzliche Bewegungen, der Aufregung in den Fahrgeschäften, der Sicherheitsbefestigungen und Schutzstangen oder durch Menschenmengen.
Zugangserleichterungen in einigen Vergnügungsparks, für Personen mit Diabetes
Je nach Freizeitpark gibt es für Menschen, die mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 leben, „Pässe”, die ihnen den Zugang zum Park und zu den Fahrgeschäften (Achterbahnen, Karusselle usw.) erleichtern. Diese Pässe helfen, lange Warteschlangen zu vermeiden und die Schwankungen von den Blutzuckerwerten bei Menschen mit Diabetes besser zu bewältigen.
Für gewöhnlich geht man nicht allein in einen Vergnügungspark: häufig gelten diese Formalitäten für den erleichterten Zugang für Personen mit Diabetes und mindestens eine Begleitperson.
Auf den Internetseiten der Parks können Sie relativ einfach herausfinden, welche besonderen Bedingungen für den Zugang gelten, wenn man mit Diabetes mellitus lebt.
Die meisten Freizeitparks verlangen ein ärztliches Attest, in dem bestätigt wird, dass Sie Diabetes haben, und in dem steht, dass Sie Schwierigkeiten haben, zu lange in Warteschlangen zu bleiben (Risiko von Überzuckerung oder Unterzuckerung usw.).
Um keine bösen Überraschungen zu erleben, erkundigen Sie sich am besten vor Ihrem Besuch. Wenn Sie dazu keine Möglichkeit hatten, sollten Sie zumindest ein ärztliches Attest mitbringen und an der Rezeption des Parks vorlegen, um weitere Informationen zu den Formalitäten vor Ort zu erhalten.
Um einen erleichterten Zugang zu erhalten, verlangen einige Parks einen Schwerbehindertenausweis oder Diabetiker-Ausweis.
Nicht alle Menschen, die mit Diabetes leben, haben einen Behindertenausweis, viele lehnen ihn auch ab, weil Diabetes nicht unbedingt mit einer Behinderung einhergeht. Aber in diesem Artikel gehen wir nicht weiter auf dieses Thema ein.
Einige Menschen erhalten diesen Ausweis aufgrund von Komplikationen im Zusammenhang mit einer chronischen Krankheit (z.B. Neuropathie, diabetischer Fuß, Amputation).
Wer hat solche lästigen Situationen nicht bereits einmal erlebt? Diese Momente, in denen der Diabetes sich bemerkbar macht, obwohl er nicht eingeladen wurde, wie zum Beispiel:
- Bei einem Fahrgeschäft nicht mitfahren können,
- Nach zwei Stunden Wartezeit unterzuckert sein,
- Mitten in der Warteschlange auf die Toilette gehen müssen und keine Möglichkeit haben die Schlange zu verlassen,
- Endlose Warteschlangen, die Nerven kosten und zu einer Hyperglykämie (Überzuckerung) führen können.
Maßnahmen für einen erleichterten Zugang sind wirklich sehr praktisch. Wir haben es uns nicht ausgesucht, Diabetes zu haben, und er begleitet uns rund um die Uhr. Diese Pässe ermöglichen es uns, einen Ausflug in einen Freizeitpark gelassener zu genießen.
Ob mit oder ohne Pass, die Ziele bleiben die gleichen: sich amüsieren, Spaß haben, das Beste aus dem Tag herausholen und dabei die Auswirkungen auf Ihren Blutzuckerspiegel begrenzen und sich vor allem nicht in Gefahr bringen.
Mit Diabetes Achterbahn fahren und andere Fahrgeschäfte besuchen: einige praxisnahe Tipps
Wenn Ihnen Fahrgeschäfte gefallen, bei denen Nervenkitzel entsteht, achten Sie auf die damit verbundenen Überzuckerungen. Nervenkitzel führt zur Produktion von Adrenalin, einem natürlichen blutzuckersteigernden Hormon. Nach einem Schrecken oder intensiven Gefühlen ist es im Blut im Überschuss vorhanden.
Ich empfehle Ihnen, Ihren Glukosewert vor der Fahrt und 15 Minuten später erneut zu messen. Im Durchschnitt ist das die Zeit, die das Adrenalin benötigt, um die ersten Anzeichen seiner hyperglykämischen Wirkung zu zeigen.
Aber auch hier gilt: Jeder Mensch ist anders. Es liegt an Ihnen, aus Ihren eigenen Erfahrungen zu lernen und zu verstehen, wie Ihr Körper auf Adrenalinreize reagiert.
Bei Personen, die eine Insulinpumpe verwenden, kann ein kleiner vorübergehender Durchfluss hilfreich sein, um Hyperglykämien zu vermeiden, und so den Tag nicht verderben.
Um die Fahrgeschäfte und den Spaß, den sie auslösen, genießen zu können, besteht die Herausforderung darin, Hypoglykämien zu vermeiden. Versuchen Sie, keine Mahlzeiten auszulassen, machen Sie, wenn es nötig wird, kleine Pausen und nehmen sie einen Snack oder eine Zwischenmahlzeit zu sich, um das Risiko einer Unterzuckerung zu verringern. In Freizeitparks gibt es, in dieser Hinsicht, viele verlockende Möglichkeiten. Das ist immer noch besser, als zu versuchen, den Blutzucker in Achterbahnen wieder zu steigern.
Was Sie in Ihrem Rucksack dabeihaben sollten:
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Jetzt sind Sie gut auf einen Ausflug mit Diabetes im Freizeitpark vorbereitet. Also, viel Spaß im Vergnügungspark und beim Achterbahn fahren!