Karneval feiern mit Diabetes Typ 1: Darauf müssen Sie achten!

Rio, Venedig, Nizza, Köln, Binche, Dünkirchen: der Karneval, je nach Region auch Fasching genannt, bleibt eine sehr präsente Tradition in vielen unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Wenn wir über Karneval sprechen, denken wir natürlich an Kostüme, Karnevals-Umzüge, Musik und Partys! Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich, ob es möglich ist, Diabetes Typ 1 und Karneval zu vereinen. Wie geht man beim Feiern mit Diabetes Typ 1 um? Wie kann man Hypoglykämien (Unterzuckerung) und Hyperglykämien (Überzuckerung) vorbeugen?

Lesen Sie noch ein paar Zeilen weiter und ich werde Ihnen alles erzählen ?

Diabetes Typ 1 & Karneval

Wenn man mit T1D lebt, kann man die Freuden des Lebens wie alle anderen genießen. In den meisten Fällen schließen sich Diabetes Typ 1 und Karneval nicht gegenseitig aus -das ist doch schonmal eine gute Nachricht, oder? 

Anstatt von Zwängen zu sprechen, sollten wir besser von Vorsichtsmaßnahmen reden – los geht’s!

Meiner Meinung nach gibt es vor allem drei Möglichkeiten, mit Diabetes Typ 1 Fasching zu feiern.

1 | Der passive Karneval 

Sie nehmen beim Karneval als Zuschauer teil, Sie gehen zu einer Parade, einem Karnevals- oder Faschingsumzug, und erleben alles hautnah.

Das ist tatsächlich die einfachste Möglichkeit, da Exzesse eingeschränkt werden und oft nur geringe Änderungen im Umgang mit Diabetes Typ 1 und der Gewohnheiten nötig sind.

2 | Der aktive Karneval 

Dies ist die sportlichste Option! Sie verkleiden sich, nehmen am Umzug teil, tanzen und tauchen so richtig in die fünfte Jahreszeit ein.

Vorsicht vor einer Unterzuckerung, die ohne Vorwarnung auftreten kann. Um bereit zu sein, nehmen Sie eine Tasche oder eine Bauchtasche (die liegt ja sogar im Trend) mit. Sie lässt sich leicht tragen und unter der Verkleidung verstecken bzw. kann sogar ins Karneval-Kostüm integriert werden.

Was Sie außerdem nicht vergessen sollten beim Karneval mit Diabetes Typ 1:

• Blutzuckermessgerät,
• Teststreifen,
• Stechhilfe,
• Schnellwirkendes Insulin und Lanzetten,
• Ersatzpumpe und Patch,
• Snacks und Essen, das den Blutzucker schnell ansteigen lässt,
• Ihre Diabetikerausweis,
• Glukagon.

3 | Der exzessive Karneval 

Jetzt denken Sie wahrscheinlich erst einmal daran Nein zu sagen:

• Nein, kein Alkohol für mich, 
• Nein, keine Pfannkuchen,
• Nein, keine Waffeln,
• Und nein, keine Ausschweifungen beim Fasching.

Beim Karneval ist Alkohol (ein Kölsch oder anderes lokales Bier) oft Teil der Party und gehört doch irgendwie dazu. Um auf der sicheren Seite zu sein, ernennen Sie einen Freund zum Aufpasser!

Achten Sie auf die blutzuckersenkende Wirkung von Alkohol. Wenn Sie trinken, überprüfen Sie Ihren Blutzucker häufiger und essen Sie gleichzeitig Snacks und Zwischenmahlzeiten.

Wenn Sie sich von Pfannkuchen, Waffeln und anderen süßen Köstlichkeiten aller Art in der Fastnacht verführen lassen, denken Sie an „Bolus“, dies verhindert unnötige Überzuckerungen!

Meine persönliche Rettung beim Karneval mit Diabetes Typ 1: Zuckerwatte

Ich erinnere mich, dass ich niedrigen Blutzucker hatte, natürlich hatte ich weder Zucker noch Geld dabei, um mir ein süßes Getränk (ein Glas Saft zum Beispiel) zu kaufen.

Ich sah nur einen Ausweg: einen Zuckerwattehändler finden und um Hilfe bitten. Ich werde ihn nie vergessen und immer dankbar sein, dass er mir mit einer kleinen Zuckerwatte das Leben gerettet hat!

Alle Geschichten, die wie meine Zuckerwatten-Anekdote gut enden, müssen wir erzählen – aber es ist natürlich immer besser, sie zu vermeiden!

In erster Linie erfordert das Leben mit Typ-1-Diabetes eine andere Organisation. Gut vorbereitet kann ein Karnevalsliebhaber mit Diabetes mellitus leben, Karneval trotz T1D genießen, feiern und ohne Angst Spaß haben. Party, Musik, Zucker und Insulin in der Tasche und schon kann die Party losgehen!